Symbole der Kirche
Symbole sind Zeichen, die auf etwas hinweisen, das wir nicht oder noch nicht sehen, das aber im Zeichen eine Aussage für uns bereit hält.
Im Nachfolgenden, siehe auch unter Menüpunkt: Symbole der Kirche, werden einige dieser Symbole gezeigt, die uns immer wieder in der einen oder anderen Kirche begegnen und wo wir uns vielleicht schon mal gefragt haben, was sie bedeuten.
Das Kreuz
Wir Christen glauben, dass die Kreuzigung an einem Kreuz stattfand; demnach symbolisiert das Kreuz die Verbindung bzw. den 'Bund' zwischen dem Irdischen (waagerechte Achse des Kreuzes) und dem Himmlischen oder Göttlichen (senkrechte Achse des Kreuzes). Das Kreuz symbolisiert somit zum einen den Opfertod Jesu Christi, zum anderen die Verbundenheit des Menschen mit der Erde und den Mitmenschen (waagerechte Achse des Kreuzes) sowie mit dem Göttlichen (senkrechte Achse des Kreuzes). Vertikale und Horizontale stehen auch für die beiden Seiten der Schöpfung: Himmel und Erde, Geist und Materie, Seele und Leib, das Männliche und das Weibliche in der biblischen Zahlensymbolik.
Der Fisch
Der Fisch gehört im Christentum zu den ältesten Symbole und geht auf die ersten Jahrhunderte nach Christus zurück. Dahinter liegt die spannende Geschichte des Urchristentums, als die Gläubigen Hinrichtungen fürchteten und im Untergrund lebten: "Allgemein wird angenommen, dass die Christen, die in dieser Zeit wegen ihres Glaubens an Jesus Christus verfolgt wurden, ihn als Geheimzeichen verwendeten, um sich einander als Gläubige zu erkennen zu geben", sagt Theologin und Buchautorin Heidi Rose. "Dazu zeichnete jemand eine gekrümmte Linie auf den Boden, die andere Person gab sich durch die Ergänzung des Gegenbogens als Mitchristin oder Mitchrist zu erkennen."
Ein wichtiges Taufsymbol
Aber warum gerade der Fisch? Zugrunde liegt die Erzählung vom wunderbaren Fischfang im Lukasevangelium, bei dem Jesus den Fischer Simon Petrus zu seinem Apostel beruft und ihm sagt, dass er ab jetzt Menschenfischer sein wird. "Der Fisch gehört neben Wasser und Taube zu den wichtigsten Symbolen der Taufe, erklärt Rose. Bereits in den ersten christlichen Jahrhunderten habe man die Aussage vom "Menschenfang" so gedeutet, dass getaufte Christen "Fischlein" seien, die sich an Jesus Christus orientieren und aus dieser Beziehung leben.
Eine Besonderheit des Wortes "Fisch" fördert diese Interpretation. Denn aus den Buchstaben der griechischen Übersetzung "ICHTHYS" lässt sich ein einfaches Glaubensbekenntnis ableiten:
I = (J) = Jesus X = (Ch) = Christus Θ = (Th) = Theos = Gottes Υ = (Y) = Hyios = Sohn ∑ = (S) = Soter = Erlöser
Das heißt so viel wie: Ich glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes und Erlöser der Welt.
Das Christusmonogramm ΧΡ, oder ☧, auch Chi-Rho oder Konstantinisches Kreuz genannt, früher auch Christogramm, ist nach dem Kreuz und dem Fisch das am häufigsten verwendete Symbol für Jesus Christus. Besonders in der Spätantike war es weit verbreitet. Es wird seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. von Christen verwendet, um ihren Glauben an Jesus Christus darzustellen und um sich untereinander zu erkennen.
Zum frühesten christlichen Emblem – noch vor dem Kreuz – wurde das Christusmonogramm, weil die Ligatur ΧΡ die ersten beiden Buchstaben des Wortes Χριστός („Christos“) verbindet, es ist also die Abkürzung des Titels „Christus“. Die Ähnlichkeit der griechischen Buchstaben Χ (Chi) und Ρ (Rho) mit den lateinischen Buchstaben X und P veranlasste in späterer Zeit die Interpretation des Symbols als Kurzform des lateinischen Pax (Frieden) oder Pax Christi. Sie drückte aus, dass Christus Frieden gibt.
Der Heilige Geist ist die dritte Person der Hl. Dreifaltigkeit. Er bildet gemeinsam mit dem Vater und dem Sohn den dreifaltigen Gott und ist selbst Gott. Der Heilige Geist erneuert die Schöpfung von innen her, er macht alles neu. Wer an die Kraft dieses Geistes glaubt und um sein Kommen bittet, ruft die göttliche Gnadenfülle herbei. In der Taufe kommt der Mensch mit dem Heiligen Geist in Berührung.
Das Pfingstfest ist das Fest des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist wird meist in Form einer Taube dargestellt, in Darstellungen des Pfingstwunders auch in Form von Flammenzungen über den Köpfen der Apostel und Marias.
Das Auge Gottes
Das Auge in einem sich umschließenden Dreieck, symbolisiert die göttliche Dreifaltigkeit (Trinität) und das väterlich wachende, alle Geheimnisse durchdringende „Allsehende Auge Gottes“.
Es soll uns Menschen an die ewige Wachsamkeit Gottes mahnen. Auch in der Bibel erscheint das Auge als Symbol der Wachsamkeit, Allwissenheit und behütenden Allgegenwart Gottes. So heißt es schon in Spr. 15,3 bezogen auf die Allgegenwart und Wachsamkeit Gottes: „Die Augen des Herrn schauen an allen Orten beide, die Bösen und die Frommen.“
Die Eucharistie
Das Wort Eucharistie bedeutet: Danksagung.
Die Eucharistiefeier ist die Quelle und Zentrum des kirchlichen Lebens, insbesondere der Prister, Ordensgemeinschaften und der gesamten Christenheit. Sie ist das Sakrament, das in unserer Katholischen Kirche als Feier der Liebe und Gegenwart Gottes und der Gemeinschaft am häufigsten gefeiert wird.
Zentrum der Feier ist die Heilige Wandlung, bei der Brot und Wein auf sakramentale Art und Weise zu Leib und Blut Christi verwandelt werden. Das sakramentale Gedächtnis Christi bewirkt nicht nur eine symbolische, sondern eine wirkliche Gegenwart Gottes. Diese fundamentale Glaubenswahrheit ist Ausgangspunkt für die Entwicklung jeglicher eucharistischer Verehrung.
Der Priester handelt in der Person Jesu Christi, und die Wandlungsworte sind Schöpferworte, die eine neue Wirklichkeit, die über unsere irdische hinausgeht, hervorbringen. Daher kann unserem Verständnis nach nur der gültig geweihte Priester die Eucharistiefeier wirksam feiern.