Die Eucharistiefeier

Aufbau der Messe

Einzug

Mit dem Einzug beginnt der Gottesdienst, Priester, Diakon und Messdiener ziehen in die Kirche hinein.

Eröffnung / Begrüßung

Der Gottesdienst wird in der Regel mit dem Kreuzzeichen begonnen. Mit einigen Gedanken zur Messfeier führt der Pfarrer in den Gottesdienst ein.

Bußakt

Schuldbekenntnis

Kyrie

Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison - oder

Herr erbarme dich, Christus erbarme dich, Herr erbarme dich

Gloria

An Sonn- und Feiertagen preisen wir Gott mit einem Lobgebet oder einem entsprechenden Lied.

Tagesgebet

Der Priester spricht ein Gebet.

Lesung

Der Lektor liest die erste Lesung (gewöhnlich aus dem AT).

Antwortgesang

Gemeindevers (Lied) zwischen den Lesungen.

2. Lesung

Der Lektor liest die zweite Lesung (gewöhnlich aus einem Brief eines Apostels).

Halleluja

Hallelujaruf

Evangelium

Der Diakon liest das Evangelium vor. Wenn kein Diakon dann der Pfarrer.

Predigt

Der Priester oder der Diakon legen die gehörten Texte aus dem Evangelium oder aus einer der Lesungen nochmals aus, damit wir sie besser verstehen und danach leben können.

Credo

Glaubensbekenntnis wird gesprochen oder gesungen.

Fürbitten

Die Fürbitten werden vorgelesen (Priester und Lektor).

Gabenbereitung /Gabengebet

Zu Beginn des zweiten Teils der Messe werden der Altar und die Gaben bereitet, Wein und Brot werden von Ministranten zum Altar gebracht.

Präfation

Als „ Vorrede“ vor dem Hochgebet sagen wir Dank für das, was Gott getan hat. Dieses Lob- und Dankgebet beginnt mit einem Wechselgebet zwischen Priester und Gemeinde.

Sanctus

Dieses Gebet ist benannt nach dem lateinischen Wort für „Heilig“.

Hochgebet

Im Mittelpunkt des Hochgebets steht die Wandlung von Brot und Wein. Jesus selbst ist in der Gestalt von Brot und Wein mitten unter uns.

Vaterunser

Das „Vaterunser“ wird gesprochen oder gesungen.

Friedensgruß

Der Friedensgruß wird in der Gemeinde ausgetauscht.

Agnus Dei

Als Vorbereitung auf die Kommunion singen oder beten wir das "Lamm Gottes".

Kommunion
Danklied
Schlussgebet

Der Priester betet das Schlussgebet.

Vemeldungen

Hinweise für die Gemeinde werden verlesen.

Segen

Der Priester spricht das Segenswort.

Entlassung

Priester, Diakon und die Messdiener ziehen wieder zurück zur Sakristei.

Einige Erläuterungen zum Ablauf der Eucharistiefeier

Mit dem Wort Eucharistie (griechisch ursprünglich dankbare Gesinnung, Danksagung) bezeichnen wir jenes Sakrament, das wir meist als Messe oder Messfeier benennen. Das Neue Testament (NT) berichtet an fünf Stellen ausführlich von diesem Sakrament als einem Vermächtnis Jesu Christi.
Der Aufbau der Messfeier besteht in gewisser Weise aus zwei Teilen, dem Wortgottesdienst und der Eucharistiefeier, die jedoch so eng miteinander verbunden sind, dass sie eine einzige Gottesdienstfeier bilden. Im Sinn des kirchlichen Sprachgebrauchs kann man sowohl die gesamte Messfeier wie den genannten zweiten Hauptteil als Eucharistie bezeichnen. Um Missverständnissen vorzubeugen spricht man im zweiten Fall von Eucharistie im engeren Sinn.

Die Kyrie-Rufe waren schon im heidnischen Altertum als Huldigungsrufe an die Gottheit oder einen Herrscher bekannt, den man als Gott verehrte. Die Kirche bezog sie im Sinn des paulinischen Schrifttums auf Christus als ihren göttlichen Herrn.

Das Gloria in excelsis Deo (Ehre sei Gott in der Höhe) gehört zu jenen zahlreichen Hymnen, die von der ältesten Kirche gedichtet und gesungen wurden. In der Messfeier wird das Gloria nur an Hochfesten, Festen, besonderen Feiern und den Sonntagen außerhalb der Advents- und Fastenzeit gesungen. Jeder ist ein Geschöpf Gottes und das Gloria ist ein Ausdruck für unsere Dankbarkeit. Es erinnert uns auch immer an den Gesang der Engel bei der Geburt Christi.

Christus verbindet sich auch im Wortgottesdienst mit seiner Kirche und wird auf ihr Heil hin tätig. Das wird besonders in den Lesungen deutlich, die von einem Lektor vorgetragen werden. Innerhalb einer bestimmten Anzahl von Jahren werden die wichtigsten Teile der Heiligen Schrift vorgetragen. Lektor der biblischen Lesungen soll nicht der Zelebrant (Priester) sein, sondern ein anderer Mitwirkender. Hierdurch wird deutlich, dass auch der zelebrierende Priester sich als Hörer unter das Wort Gottes stellt.

Das Evangelium ist nicht nur ein Bericht über das Leben und Wirken Jesu. Wir glauben, dass in der Verkündigung durch den Priester (oder Diakon) Jesus selbst zu uns spricht. Deshalb wird das Evanglium sehr feierlich vorgetragen – meistens mit Leuchtern (Flambeaus) links und rechts und Weihrauch – und wir antworten am Schluss, wenn der Priester (Diakon) sagt: Evangelium unseres Herrn Jesus Christus mit Lob sei dir Christus.
Das Evangelium wird nicht vorgelesen, sondern verkündigt. Es handelt sich also nicht um eine Information (Aufpassen! Bitte mal herhören!). Wir feiern das Evangelium als frohe Botschaft, weil wir uns schlicht darüber freuen, dass Gott in Jesus zu uns gesprochen hat. Oder noch viel mehr, dass Gott im Augenblick der Verkündigung des Evangeliums etwas für mich zu sagen hat. Ist das nicht herrlich?

Im Anschluss an das Evangelium wird die Verkündigung fortgesetzt - in der Predigt. Dazu setzen wir uns. Die Predigt ist keine persönliche Auslegung des Evangeliums, sondern fortgesetzte Verkündigung der Kirche. Deshalb darf das nur der Priester (oder der Bischof oder ein Diakon). In der Predigt führt der Priester den zweiten Auftrag seiner Weihe aus: Christus den Lehrer, Rabbi und Meister darzustellen.

Nach der Predigt wird das Glaubensbekenntnis gesprochen (nicht an Werktagen) - grundsätzlich immer von allen. Manchmal wird das Glaubensbekenntnis auch durch ein Lied ersetzt.
Das Glaubensbekenntnis ist ein Gebet - auch wenn dort keine einzige Bitte genannt wird. Wir freuen uns an Gott und zählen alles auf, was wir von Gott glauben - das verbindet uns untereinander und mit Gott.

Die Fürbitten (meist von einem Lektor vorgetragen) sind das "Gebet des Volkes". Eigentlich darf hier jeder eine Bitte laut in die Kirche rufen - leider ist das heute nicht mehr üblich (also, bitte nicht tun). Nur selten gibt es in kleinen Gottesdiensten den Brauch der "freien Fürbitten". Eigentlich Schade.
Es hindert Dich aber niemand, in diesem Augenblick alle mit in Dein Gebet einzuschließen, die Dir einfallen. Auf die Fürbitten hinzuhören ist aber auch sinnvoll: Die Anliegen der Fürbitten erweitern vielleicht den Horizontes Deines Gebetes.

Das Wort Präfation darf nicht als Vorrede übersetzt und verstanden werden, denn die lateinische Vorsilbe prae (=vor) ist hier nicht zeitlich, sondern räumlich zu verstehen: vor Gott und der Gemeinde preist der Priester den Vater und dankt ihm für das gesamte Werk der Erlösung.

Der Text des Sanctus stammt aus dem Alten Testament und ist der Lobgesang der Engel im Himmel, mit dem wir uns hier schon vereinen wollen. Der Text beginnt mit dem dreifachen Heilig. Es kann aber auch durch ein Heilig-Lied ersetzt werden, was oft der Fall ist.

Nun folgt das Hochgebet, gesprochen durch den Priester. Es ist ein uraltes Gebet, Worte, die Jesus im Abendmahlssaal gesprochen hat: „Das ist mein Leib“ und „Das ist mein Blut“. Gott geht hier eine ganz besondere Verbindung mit uns Menschen ein, Brot und Wein verwandeln sich in Leib und Blut Christi. Hier können wir nicht anders als uns hinknien.
Die Wandlung ist dabei so wichtig, dass die Messdiener diese besondere Stelle des Hochgebets durch Klingelzeichen anzeigen. Der Diakon ruft nun: „Geheimnis des Glaubens“ und die Gemeinde antwortet: „Deinen Tod o Herr verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit“. Dieser Teil kann auch gesungen werden. Hier wird deutlich, dass die feiernde Gemeinde an der Kommunion (Comunio) und dem Mysterium Jesu Christi teilnehmen, dem Geheimnis, das unser ganzes Leben prägt und verwandelt.
Am Ende des Hochgebets folgt die Doxologie (Lobpreis): „Durch ihn und mit ihm und in ihm …“ und wir stehen wieder auf zum Gebet des Herrn.
Zum Thema Hochgebet erscheint später noch ein eigener Artikel, der uns diesem Geheimnis noch näher bringen soll.

Der Priester lädt uns nun zum gemeinsamen Beten des Vaterunsers ein, dem sich unmittelbar der Friedensgruß anschließt. Wir reichen den umstehenden Mitfeiernden die Hand und wünschen „Der Friede sei mit dir!“. Wir wünschen dabei den Mitfeiernden nicht unseren Frieden, sondern den Frieden mit Gott. Denn der Friede mit Gott bewirkt ganz einfach, dass wir auch untereinander Frieden halten.

Während der Priester danach die Hostien bricht (ein Zeichen dafür, dass Jesus sich hingab und für uns am Kreuz "zerbrach"), beten oder singen wir das Lamm Gottes (Agnus Dei). Jesus hat für uns gelitten wie ein "Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird". Wenn wir Jesus als "Lamm Gottes" bekennen, dann wissen wir auch, dass wir seinem Leiden alles verdanken - und auch hoffentlich bereit sind, es IHM gleichzutun.

Die Gemeinde kommt nun nach vorn, um die Heilige Kommunion zu empfangen. Zunächst zeigt uns der Priester, der Diakon oder der Kommunionhelfer (Akolyth) die Hostie und sagt: „Der Leib Christi“. Darauf antwortet ihr mit „Amen“. Dann empfangt ihr die heilige Hostie – den Leib unseres Herrn Jesus Christus.
Bedenkt: Kommunion bedeutet Vereinigung, tiefste Begegnung mit Christus. Kommunion bedeutet Gemeinschaft. Beim Empfang der Kommunion erneuern, stärken und vertiefen wir jedes Mal unsere Verbindung mit der Kirche.
Nach dem Kommunionempfang geht man wieder in seine Bank zurück und verweilt im Gebet. Es empfiehlt sich, sich dabei hinzuknien und die Augen zu schließen, um in diesem Moment mit Gott einfach allein zu sein.

Die Heilige Messe neigt sich dem Ende zu. Nach der Kommunion singen wir noch ein Danklied für die Gnade, die wir in der Eucharistiefeier empfangen durften. Der Priester betet das Schlussgebet und es besteht noch die Möglichkeit, kurze Mitteilungen an die Gemeinde zu machen. Der Priester grüßt nun die Gemeinde mit dem traditionellen Segenswunsch „Der Herr sei mit euch“ und gibt den Segen. Der Entlassungsruf des Diakons „Gehet hin in Frieden“ entsendet die Gemeinde hinaus in die Welt. Der eigentliche lateinische Ruf „Ite, missa est“ heißt eigentlich übersetzt: „Geht, es ist Entlassung“. Schon in der Antike war es üblich, mit diesen Worten den Schluss einer Versammlung anzuzeigen. Übrigens stammt von diesem lateinischen Entlassungsruf die Bezeichnung Messe. Man verstand das Wort missa als den Segen, den Gott den Teilnehmern der Eucharistie schenkt. Jetzt ist die Messfeier beendet. Nun kommt es auf euch an, euer Leben nach dem Gefeierten zu gestalten und den Mitmenschen die Botschaft von der Liebe Gottes weiterzusagen. Durch die Messfeier sind wir alle in die Welt gesandt, um Zeuginnen und Zeugen für die Frohe Botschaft Jesu Christi zu sein.