St. Marien KULTUR - Herzliche Einladung zum Konzert
Montag, 19. Februar 2018, 16.45 Uhr
„Maurice Duruflé: Requiem Op. 9“
Mitwirkende: Hans-Dieter Karras (Orgel), Masami Tanaka (Alt), Tadeusz Nowakowski (Bass), Vokalensemble St. Marien
Leitung: Andreas Kling
Eintritt frei, Spende erbeten
Komponist und Werk:
Maurice Duruflé war zunächst Privatschüler von Louis Vierne und Charles Tournemire, später studierte er am Pariser Konservatorium bei Jean Gallon, Paul Dukas und Eugène Gigout. Über 50 Jahre lang übte er das Organistenamt an der Pariser Kirche Saint-Étienne-du-Mont aus, bis 1977 ein schwerer Autounfall seine Organistenkarriere beendete.
Das Requiem Op. 9 entstand ab 1941 als Auftragsarbeit für das französische Vichy-Regime wurde jedoch erst an Allerheiligen 1947 uraufgeführt. Bis heute ist unklar, ob Duruflé wirklich sechs Jahre für die Komposition benötigt hat, oder ob er das Werk zurückgehalten hat, um nicht als Kollaborateur des Vichy-Regimes zu gelten, das die Kapitulation 1941 als „Ende des Zweiten Weltkriegs für Frankreich“ darstellen wollte.
In der Originalfassung besetzte Duruflé das Requiem mit Soli, Chor, Orgel und großem Orchester, die heute aufgeführte Fassung folgte 1948. 1961 erschien noch eine Fassung für Soli, Chor, Orgel und Kammerorchester.
Duruflés Requiem steht unter deutlichem Einfluss des 1888 uraufgeführten Requiems von Gabriel Fauré: beide geben der Musik einen deutlich friedvolleren und tröstenderen Charakter, wo frühere Komponisten noch dramatisch die Schrecken des Jüngsten Gerichts auskomponiert haben. Deshalb verzichten Fauré und Duruflé auf die düstere Sequenz „Dies irae“ („Tag des Zorns“), lediglich der Schlussvers „Pie Jesu“ bleibt erhalten. Dafür nehmen beide mit „Libera me, Domine“ und „In Paradisum“ zwei Elemente der Begräbnisliturgie mit in das Requiem auf.
Eine Besonderheits in Duruflés Werk ist die enge Anlehnung an das gregorianische Requiem, dessen Melodien sich wie ein roter Faden durch die ganze Komposition ziehen.
Fotos vom Konzert:
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